Wer kennt das nicht? Man fährt gemütlich mit seinem Auto auf der Landstraße und plötzlich leuchtet die Motorkontrollleuchte auf – vorausgesetzt man weiß, dass dieses gelbe Motorsymbol die Motorkontrollleuchte ist! Der Schreck ist zuerst groß, denn das Auto könnte vermutlich gleich ausgehen und auf der Autobahn wäre dies sicherlich kein freudiges Erlebnis! Zur Beruhigung kann gesagt werden, dass dieses Symbol stellvertretend für hunderte Fehler ist, die nicht zu einer Beeintrtächtigung der Fahrt führen. Schon eine Fehlfunktion eines Sensors aktiviert die Leuchte.
Werkstatt oder das Problem selbst lösen?
Für viele ist der Fall klar: Ohne ein Besuch in der Werkstatt wird diese Leuchte nicht mehr erlischen (es sei denn das Lämpchen der Leuchte ist defekt!). Um das technische Problem zu lösen muss man aber nicht unbedingt ein KfZ-Mechaniker sein. Gute IT-Kenntnisse und ein paar Hardwarekomponenten reichen aus, um das Problem selbst zu lösen.
Die Funktionsweise der Motorsteuerung
Hat die ECU (electronic control unit) einmal einen wiederholten Fehler in den Speicher geschrieben, so lässt sich dieser nur durch eine Löschung mit einem Diagnosegerät entfernen. Sensoren können temporär durch Verschmutzung oder Ansammlung von Abgasen Fehler erzeugen, die somit wieder völlig behoben werden können. Dafür ist aber ein Diagnosegerät von nöten.
OBD2
Fast alle neuen Automodelle (seit Baujahr 2000) sind mit einer einheitlichen Schnittstelle zur Motorelektronik ausgestattet. Der Name dafür ist OBD2 (onboard Diagnose). Der „Female“-Stecker hat 16 Buchsen für Datenübertragung und Stromversorgung.
Pin-Nr. Beschreibung 1 Hersteller spezifisch 2 J1850 Bus+ 3 Hersteller spezifisch 4 Fahrzeug Masse 5 Signal Masse 6 CAN High (J-2284) 7 ISO 9141-2 K Ausgang 8 Hersteller spezifisch 9 Hersteller spezifisch 10 J1850 Bus 11 Hersteller spezifisch 12 Hersteller spezifisch 13 Hersteller spezifisch 14 CAN Low (J-2284) 15 ISO 9141-2 L Ausgang 16 Batterie (+)-Spannung
Wer auf ein teures Diagnosegerät verzichten will, sollte sich ein Immitat zulegen. Die Klone haben nicht den Originalchip ELM sondern einen vergleichbaren Chip verbaut, der sich im Preis bemerkbar macht. Ein solches Gerät ist bereits zwischen 10-20 Euro erhältlich. Diese Stecker gibt es auch als Bluetooth-Dongle, die sich mit dem Handy oder Tablets via Bluetooth verbinden lassen. Nach erfolgreichem Pairing kann die Fehlermeldung über die entsprechende App zurückgesetzt werden. Aber die Apps können weitaus mehr als Fehler zu löschen. Sämtliche Fahrzeugdaten können ausgelesen werden. Somit lassen sich auch einzelne Sensoren ansprechen, Statistiken über Benzinverbrauch aufstellen und vieles mehr.
Head-Up display
Mit der Verbindung zur Motorsteuerung ergibt sich noch ein weiteres Feature. Die Geschwindigkeit sowie die Drehzahl können live angezeigt werden. Legt man nun das Tablet auf das Amaturenbrett und schaltet das Display zuvor spiegelverkehrt, so wird der Tacho an die Windschutzscheibe projiziert. Das ganze funktioniert nur in der Dämmerung und bei Nacht, denn bei der mittaglichen Lichteinstrahlung ist die Projektion nicht zu erkennen. Der Vorteil bei Head-Up Displays ist, das der Blick immer auf der Straße bleibt. In Kampfjets ist diese Funktion bereits integriert, die Automobilindustrie wird dieses Feature wohl in naher Zukunft serienmäßig verbauen. Ich rate übrigens allen Hobbyhandwerker davon ab, das Tablet ohne Befestigung auf dem Amaturenbrett abzulegen. Bei einem Unfall kann das Gerät zu einem gefährlichen Geschoss im Autoinnenraum werden.