Was nützt einem die beste Musikanlage im Wohnzimmer, wenn keine Musik vorhanden ist? Sicher ist der angeschlossene Computer ein perfekter Musiklieferant, denn auf großen Festplatten lassen sich Millionen von Musiktitel speichern. Auch die Auswahl an Abspielprogrammen ist riesig, denn neben dem Windows Media Player gibt es unzählige weitere Musikdienste für alle Betriebssysteme. Der große Nachteil beim Computer ist der hohe Stromverbrauch. Nur um Musik abzuspielen verbraucht der PC locker zwischen 200-300 Watt, was eigentlich unnötig ist. Selbst ein batterie-betriebener Mp3-Player erweist den gleichen Dienst bei minimalem Stromverbrauch. Gesucht ist also ein energieeffizientes System, das neben dem Musikdienst auch computereigenschaften mit sich bringt. Ein tolles Feature wäre z.B. das Abspielen über das Handy oder das Tablet zu steuern.

 Träumerei oder Realität?

Übersicht der Anschlüsse des Raspberry Pi
Übersicht der Anschlüsse des Raspberry Pi

In der Informationstechnologie gibt es so gut wie kein Problem, das nicht gelöst werden kann. Dies gilt auch für diesen Fall. Das System, das hier zum Einsatz kommt nennt sich Raspberry Pi. Der erweiterte Mikrocontroller besitzt neben einem Lan-Port ein Hdmi-Anschluss, zwei USB 2.0 Ports, eine Kopfhörer Buchse, einen Video-out, einen DSI-Display Anschluss, GPIO-Erweiterungen sowie einen Micro USB Power Anschluss. Das Besondere ist der Stromverbrauch des Pi. Im laufenden Betrieb verbraucht er nur zwischen 2-3 Watt, also nur das hundertstel eines üblichen PCs. Die Anschaffungskosten belaufen sich zwischen 20-30 Euro. Für ein paar Euro mehr erhält man sogar noch sein schicken Gehäuse und eine SD-Karte, die für den Betrieb erforderlich ist. Für den Pi stehen bereits Linux-Derivate zur Verfügung, Windows läuft auf Grund der Rechnerarchitektur nicht auf dem Pi. Empfehlenswert ist das OS Debian. Neben einem Musikserver kann der Mikrocontroller für etliche andere Dienste eingerichtet werden, sei es ein Mailserver oder Printserver.

Einrichten des Musikdienstes

Der Music Player Daemon ist das Kernstück der Musikanlage
Music Player Daemon

Zuerst muss der Musikdienst auf dem Raspberry Pi installiert und konfiguriert werden. Dazu werden als erstes die packagelist aktualisiert. Dies geschieht mit sudo apt-get update und sudo apt-get upgrade. Danach wird der MusicPlayerDaemon mit sudo apt-get install mpd installiert. Als nächstes wird der alpha audio Treiber geladen: sudo modprobe snd_bcm2835.

Als nächstes erfolgt die Konfiguration. Mit sudo nano /etc/mpd.conf wird die Konfigurationsdatei geöffnet. Hier muss die IP-Adresse des pi eingetragen werden, damit der Server auch von externen Geräten im lokalen Netzwerk erreichbar ist. Zum Schluss muss der Dienst noch neu gestartet werden mit sudo /etc/init.d/mpd restart.

Mpdroid als Fernbedienung

MPDroid für Handy und Tablets
MPDroid für Handy und Tablets

Für das Android Betriebssystem gibt es das tool mpdroid als kostenlose Fernbedienung für den gerade eingerichteten Daemon auf dem Pi. Nach Installation muss nur noch die IP des Pi eingetragen werden und schon kann eine Verbindung aufgebaut werden. Um Musik abspielen zu können müssen diese auch erst in das in der konfigurationsdatei angegebene Verzeichnis kopiert werden. Es können auch Playlisten mit Musikstreams abgelegt werden. Mpdroid läd sich automatisch das Cover des Songs herunter, sofern eine Internetverbindung besteht.

Radio-Streams

Für Radio-Streams gibt es das Verzeichnis playlists in var/lib/mpd. Dort können beliebige Playlisten von Radiosender reingeladen werden. Die m3u-Dateien müssen aber den direkten Pfad zum Stream enthalten und nicht nochmals auf m3u-Dateien verweisen. Eine Playlist des Radiosender BigFM könnte z.B. so aussehen (Dateiname: BigFM.m3u)

http://217.151.152.245:80/balkan
http://217.151.152.245:80/bigfm-aacp-48
http://217.151.152.245:80/bigfm-aacp-64
http://217.151.152.245:80/bigfm-mp3-64
http://217.151.152.245:80/bigfm-mp3-96



http://217.151.152.245:80/dnb
http://217.151.152.245:80/ethno
http://217.151.152.245:80/orient
http://217.151.152.245:80/turkey

 

Von admin

Ein Gedanke zu “Raspberry Pi als Musikanlage”
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